Wärmepumpe

waermepumpe
Schon im Jahre 1755 versuchte man, Techniken zu entwickeln, die es ermöglichten, Lebensmittel tiefzukühlen. Es wurde in den Bereichen der Medizin und Chemie mit dem Wirkstoff Diethylether experimentiert, wobei dieser durch Unterdruck zum Verdampfen gebracht wurde. Da bei diesem Prozess dem Reaktionsgefäß Wärme entzogen wurde, entstanden geringe Mengen Eis. Die Grundlage für die Eismaschine war gelegt. 1852 konnte anhand der Kältemaschinen nachgewiesen werden, dass durch diese auch Wärme erzeugt wurde. In den 20er Jahren wurde in den USA begonnen, Klimaanlagen mit Heizfunktion zu bauen. Die erste größere Wärmepumpenanlage wurde im Jahre 1938 in Betrieb genommen. Doch die Entwicklung der Wärmepumpenheizung führte dazu, dass 1945 die erste erdgekoppelte Wärmepumpe auf den Markt gebracht wurde. Heute haben sich, aufgrund der immer schneller voranschreitenden Entwicklung der Wärmepumpen in den vergangenen Jahren, Luftwärmepumpen, Grundwasserwärmepumpen, Erdwärmepumpen und Hybrid- und Mischsysteme etabliert. Aufgrund des emissionsarmen Arbeitens dieser Wärmepumpen gehören die Wärmepumpenheizungen zu den umweltfreundlichsten Wärmelieferanten.

 

Was ist unter einer Wärmepumpe zu verstehen?

Anlagen, die unter Energieaufwendung eine Wärmemenge aus einem tiefen Temperaturreservoir, wie Grundwasser, Abwasser, Luft und Erdboden, auf eine hohe Temperatur transformiert, sind Wärmepumpen. Diese wird dann dem Warmwasserspeicher, der Fußbodenheizung etc. zugeführt. Also werden die Wärmepumpen eingesetzt, um Gebäude mit Heizenergie und Warmwasser zu versorgen.

 

Wärmepumpentypen

Aufgrund der Art und Weise, wie die Wärme aus der Natur gewonnen wird, werden verschiedene Wärmepumpentypen unterschieden. Diese sind:

• Luft-Wasser Wärmepumpe,

• Sole-Wasser Wärmepumpen (mit Erdsonde, Erdkollektor oder Energiezaun)

• Wasser-Wasser Wärmepumpe,

• Luft-Luft Wärmepumpe.

 

Luft-Wasser Wärmepumpe

Die Luft-Wasser Wärmepumpen heizen mit Raum- oder Außenluft. Bei diesem Wärmepumpentyp wird durch einen Ventilator über den Verdampfer der Pumpe Umgebungsluft angesaugt, wobei Wärme entzogen wird. Dieser Vorgang führt dazu, dass die Wärmepumpe die Temperatur mechanisch erhöht und diese an den Heizungswasserkreislauf abgibt. Die Luft-Wasser Wärmepumpe hat sich aufgrund ihrer Eigenschaften und relativ niedrigen Anschaffungskosten bei der Heizungsmodernisierung bewährt. Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C sind bei modernen Wärmepumpen dieser Art keine Seltenheit. Im Niedrigtemperaturbereich bis 55 °C ist die Effizienz jedoch eindeutig nachzuweisen. Ganz gleich, ob ein Hausneubau oder eine Sanierung, der Einbau einer Luft-Wasser Wärmepumpe im Innen- oder Außenbereich, ist hier ohne aufwendige Vorarbeiten immer möglich.

 

Sole-Wasser Wärmepumpe

Bei den Sole-Wasser Wärmepumpen wird zwischen drei Varianten unterschieden. Hier handelt es sich um die Sole-Wasser Wärmepumpe mit Erdsonde, Sole-Wasser Wärmepumpe mit Erdkollektor und Sole-Wasser Wärmepumpe mit Energiezaun.

1. Sole-Wasser Wärmepumpe mit Erdsonde

Sole-Wasser Wärmepumpen arbeiten mit Erdwärme, die über mindestens zwei Erdsonden zur Pumpe geleitet wird. Um die, aus Kunststoff bestehenden, Sonden in die Erde einlassen zu können, macht es sich erforderlich, zwei Löcher in einem Abstand von mindestens sechs Metern mit einem Durchmesser von 50 bis 60 Zentimetern und 100 Metern Tiefe in den Erdboden zu bohren. Durch die Zirkulation eines Gemisches aus Wasser und Kälteschutzmittel, der sogenannten Sole, wird dem Erdreich Wärme entzogen. Diese wird über einen Wärmetauscher an die Wärmepumpe weitergegeben. Nach nochmaliger Erhöhung der Temperatur in der Pumpe geht die Wärme dann in den Heizungskreislauf über. Die Erdsonden-Entzugsleistung pro Tiefenmeter liegt zwischen 30 und 100 Watt. Die Jahresarbeitszahl liegt bei dieser Wärmepumpe bei 4,5, woraus sich eine positive Ökobilanz ergibt.

2. Sole-Wasser Wärmepumpe mit Erdkollektor

Bei der Sole-Wasser Wärmepumpe mit Erdkollektor wird die Erdwärme nicht aus der Tiefe des Erdreiches geholt, sondern über ein Rohrsystem, das circa 80 bis 120 Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche großflächig horizontal verlegt wird, gesammelt. In den Rohren zirkuliert die Sole, ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, das dem Erdreich die Wärme entzieht. Über den Wärmetauscher gelangt die Bodenwärme in die Wärmepumpe, die Temperatur wird nochmals erhöht und die Wärme wird anschließend in das Heizsystem abgegeben. Die Leistung des Kollektors hängt von der Beschaffenheit der Böden ab. So werden circa 10 Watt je Quadratmeter bei trockenen Böden und circa 40 Watt pro Quadratmeter auf feuchten Böden erreicht. Je größer die Kollektorfläche, die nicht kleiner als die doppelte zu beheizende Wohnraumfläche sein sollte, desto höher die Leistung. Sole-Wasser Wärmepumpe mit Erdkollektor erreichen eine Jahresarbeitszahl von 4 und arbeiten relativ effizient.

3. Sole-Wasser Wärmepumpe mit Energiezaun

Bei der Sole-Wasser Wärmepumpe mit Energiezaun handelt es sich um eine Variante, die Sonnenenergie tankt und diese im Erdreich speichert. Deshalb sollte sie unverschattet aufgestellt werden. Der Energiezaun, der aus biegsamen Kunststoffrohren besteht und mit einem Gemisch aus Sole und Wasser gefüllt ist, fungiert als Wärmeträger. Dieser Wärmepumpentyp kann auch als alleinige Heizung genutzt werden. In der Leistung ist die Sole-Wasser Wärmepumpe mit Energiezaun mit der Wärmepumpe mit Erdsonde oder Erdkollektor vergleichbar. Um ein Einfamilienhaus mit dieser Wärmepumpe zu beheizen, ist ein Energiezaun von 10 bis 12 Metern erforderlich. Die zu erwartende Leistung liegt bei einem Kilowatt pro Quadratmeter. Auch als Gartenzaun macht er einen guten Eindruck.

 

Wasser-Wasser Wärmepumpe

Die Wasser-Wasser Wärmepumpe nutzt das Grundwasser, das über das ganze Jahr eine Temperatur von konstant 7 bis 12 °C besitzt, zur Wärmegewinnung. Beim Betrieb dieser Wärmepumpe ist jedoch eine externe Energiequelle erforderlich. Dieser Wärmepumpentyp arbeitet im Gegensatz zu den anderen Wärmepumpentypen mit einem offenen System. Das heißt, es wird ein Förderbrunnen sowie ein Schluckbrunnen, über den das abgekühlte Grundwasser dem Erdreich wieder zugeführt wird, benötigt. Zu beachten ist, dass der Förderbrunnen immer in der natürlichen Fließrichtung des Grundwassers vor dem Schluckbrunnen liegt. Der Abstand zwischen Förder- und Schluckbrunnen sollte 15 Meter nicht unterschreiten. Die Tiefe der einzelnen Brunnen beträgt circa 20 Meter. Eine Ansaugpumpe fördert das Grundwasser in die Wärmepumpe. Die Grundwasserwärme wird mithilfe eines Wärmetauschers an das Kältemittel innerhalb der, in der Wärmepumpe befindlichen, Rohre, abgegeben. Das abgekühlte Grundwasser wird nun dem Schluckbrunnen zugeführt, um in das Grundwasser zurückgeführt zu werden. Das Kältemittel gelangt zum Verdichter und ändert dort durch Druck seinen Aggregatzustand von flüssig in gasförmig. Dadurch steigt die Temperatur an und ist für die Temperierung für den Heizkreislauf ausreichend. Über ein Expansionsventil wird der Druck wieder reduziert und das Kältemittel geht in seinen flüssigen Zustand zurück. Die Jahresarbeitszahl liegt bei der Wasser-Wasser Wärmepumpe bei 4,5. Zu beachten ist jedoch, dass die Brunnenrohre dicht sind, damit es nicht durch Eindringen von Sauerstoff in das Grundwasser zum Verstopfen des Wärmetauschers sowie des Schluckbrunnens kommt.

 

Luft-Luft Wärmepumpe

Bei der Luft-Luft Wärmepumpe gibt es keinen Kältemittelkreislauf. Sie verfügt über einen Wärmetauscher und eine Kleinwärmepumpe, die für eine hohe Effizienz in der Lüftungsanlage sorgt. Die Wärmepumpe entzieht der atmosphärischen Luft sowie verbrauchten Raumluft Wärme. Die Wärmeenergie ist ausreichend für die Heizungstemperierung, aber für die Brauchwassererwärmung nicht nutzbar. Ein Plattenwärmetauscher sorgt für die Abgabe der Wärme aus der verbrauchten Raumluft an die angesaugte Frischluft. Der Zuluftnacherhitzer bringt die vorgewärmte Außenluft auf die notwendige Raumtemperatur, bevor sie in das spezielle Lüftungswärmesystem des Raumes geleitet wird. Außerdem werden die Räume kontrolliert gelüftet, was für ein optimales Raumklima sorgt. Dieses Lüftungswärmesystem ist für Niedrighäuser und Passivhäuser mit einer Heizlast unter 10 Watt pro Quadratmeter geeignet.

 

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe

Wärmepumpen unterscheiden sich je nach ihrer Funktionsweise in Kompressionswärmepumpen, Adsorptionswärmepumpen und Absorptionswärmepumpen.

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist ein, in vier Stufen ablaufender, thermodynamischer Kreisprozess. Er ist bei allen Wärmepumpen gleich, ausgenommen der Luft-Luft Wärmepumpe.

 

Wie funktioniert eine Wrmepumpe?

So funktioniert eine Wärmepumpe

Kompressionswärmepumpen

In der ersten Stufe wird die Wärme aus dem Umfeld von einem Kältemittel, das schon bei relativ niedrigen Temperaturen verdampft, aufgenommen. Ein bevorzugtes Kältemittel ist die Sole, ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel.

Der zweite Schritt ist die Verdichtung des dampfförmigen Kältemittels mithilfe einer Pumpe, wodurch die Temperatur angehoben wird.

Das aufgeheizte Gas gibt im dritten Schritt die Temperatur im Kondensator an das Heizungssystem ab, wo die Wärme für das Aufheizen von Warmwasser oder der Raumheizung sorgt. Nachdem das Kältemittel den Kondensator passiert hat, ist es wieder im flüssigen Zustand.

In der vierten Stufe wird das Druckniveau mittels Expansionsventile wieder in den Ausgangszustand gebracht. Nachdem das Kältemittel unverdichtet und kalt ist, wird wieder mit dem ersten Schritt begonnen.

 

Adsorptionswärmepumpe

Bei der Adsorptionswärmepumpe läuft das Kältemittel Wasser an dem Sorptionsmittel vorbei und geht nicht komplett in dieses auf.

Im ersten Schritt beginnt durch Erdwärme das Kältemittel Wasser, das an einem festen Sorptionsmittel, wie das umweltfreundliche Zeolith, vorbeiläuft, zu Gas zu verdampfen.

Durch Adsorption (Ansaugen) des Kältemittels an das Sorptionsmittel wird in der zweiten Stufe Wärme für die Heizung gebildet.

Im dritten Schritt wird das Sorptionsmittel durch einen Gasbrenner erhitzt, wodurch dieses trocknet. Die, bei der Kondensation entstandene Wärme wird über einen Wärmetauscher nutzbar gemacht.

Auch bei der Verflüssigung des Kältemittels, Wasser, im vierten Schritt, entsteht Kondensationswärme. Ist das Kältemittel wieder flüssig, ist der Kreislauf geschlossen und beginnt erneut.

 

Absorptionswärmepumpe

Bei der Absorptionswärmepumpe wird ein gasförmiges Kältemittel in einem Sorptionsmittel, wie Wasser und Ammoniak, absorbiert (aufgesaugt). Das Kältemittel geht komplett im Sorptionsmittel auf.

Der erste Schritt besteht in der Verdampfung des Kältemittels durch die Umweltwärme.

Danach wird im zweiten Schritt das Kältemittel vom Sorptionsmittel aufgenommen. Bei diesem Vorgang entsteht Wärme für die Heizung.

Der dritte Schritt ist das Trennen des Sorptions- und Kältemittels im Austreiber, wobei die Wärmeenergie, die im Kältemittel gespeichert ist, entnommen wird. Beim Trennvorgang benötigt die Wärmepumpe Wärmeenergie, die durch das Verbrennen von Erdgas gewonnen wird.

Die Verflüssigung des Kältemittels und die damit verbundene Entstehung von Kondensationswärme stellen den vierten Schritt dar. Der Kreislauf beginnt von vorn.

 

Welche Kosten fallen bei den Wärmepumpen an?

Wenn man sich eine Wärmepumpe anschaffen möchte, sind besonders die Anschaffungskosten incl. Vorarbeiten, wie Erdbohrarbeiten oder Bau Brunnenanlage, und Installation der kompletten Anlage sowie die jährlichen Betriebskosten zu vergleichen. Diese variieren innerhalb der verschiedenen Wärmepumpentypen. Die jährlichen Stromkosten liegen zwischen 400 und 1.000 Euro, Wartungskosten fallen nicht an. Eine Ausnahme bilden die Luft-Wasser Wärmepumpe sowie die Luft-Luft Wärmepumpe, bei denen der Kältemittelkreislauf regelmäßig geprüft werden muss. Aufgrund der Tatsache, dass es keinen Verbrennungsvorgang gibt, entfallen auch die Schornsteinfegergebühren. Wie sich die Anschaffungskosten und Betriebskosten pro Jahr auf die einzelnen Wärmepumpentypen auswirken, ist in der Tabelle ersichtlich.

Wärmepumpentyp Erschließungskosten

und Installation

Anschaffungskosten Betriebskosten Gesamtkosten
EURO EURO EURO EURO EURO
Luft-Wasser Wärmepumpe 500 bis 2.000
  1. 000 bis 12.000
  1. 200
  1. 700 bis 15.200
Luft-Luft Wärmepumpe
  1. 000 bis 6.000
  1. 000 bis 10.000
  1. 250
  1. 250 bis 17.250
Sole-Wasser Wärmepumpe mit Erdsonde
  1. 000 bis 5.000
  1. 200 bis 12.000
650
  1. 650 bis 17.650
Sole-Wasser Wärmepumpe mit Erdkollektor
  1. 500 bis 8.000
  1. 200 bis 12.000
700
  1. 400 bis 20.700
Wasser-Wasser Wärmepumpe
  1. 000 bis 7.000
  1. 000 bis 12.000
550
  1. 550 bis 19.550

 

Welche Wärmepumpe gehört zu den besten?

Aufgrund der Tatsache, dass das Erdreich, ganz gleich, ob Sommer oder Winter, immer gleichmäßige Temperaturen aufweist, sind Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen die effizientesten. Preislich liegen sie jedoch im höheren Bereich, Heizkosten werden aber im Jahr um circa 570 Euro gespart. Am einfachsten zu installieren und am günstigsten vom Preis her, sind die Luft-Wärmepumpen. Um die Funktionsweise von Wärmepumpen in der Praxis beurteilen zu können, werden durch diverse Institutionen Tests durchgeführt. Hierbei wird die Konstruktion, Verarbeitung und Leistung der jeweiligen Produkte aufgrund der Testergebnisse eingeschätzt. Ein besonders aussagekräftiger Tester ist die Stiftung Warentest. Auch Wärmepumpen sind durch sie aufs Korn genommen worden. Nach Auswertung der Ergebnisse wurde der Testsieger festgelegt. Es handelt sich bei der Wärmepumpe um eine Sole-Wasser Wärmepumpe des Herstellers Vaillant, Modell Vaillant Geotherm plus VWS 102 / 2. Sie überzeugte mit einer durchdachten Konstruktion, sauberen Verarbeitung und guten Umwelteigenschaften. Ihre sehr gute Handhabung ist erwähnenswert. Die Vaillant Geotherm Wärmepumpe heizt sehr effizient und arbeitet sehr leise. Preislich liegt die Wärmepumpe im mittleren Preissektor, allerdings ohne Berücksichtigung der Vorbereitung und Installation. Sie erhielt eine Gesamtnote von gut (2,1).

 

Gibt es staatliche Förderungen beim Einsatz von Wärmepumpen?

Bis zum Jahr 2020 soll die Wärmeenergie zu 14 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Aus diesem Grunde werden diese vom Staat gefördert. Auch die Wärmepumpentechnik. Dies ist eine Möglichkeit, die hohen Investitionskosten für den Bauherrn lukrativer zu gestalten und machen Wärmepumpen zu einer nicht uninteressanten Alternative.

 

Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA

Seit Januar 2012 ist der Coefficient of Perfomance, der COP-Wert, der Wärmepumpe für die Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA, ausschlaggebend. Die Jahresarbeitszahl, JAZ, die bis dato für die Förderung und auch die Höhe dieser entscheidend war, gilt seit 2012 nicht mehr. Trägt die Wärmepumpe das EHPA-Gütesiegel, welches von einem unabhängigen Institut, das den COP-Wert ermittelt hat, ist sofort ersichtlich, dass eine Förderung möglich ist.

Die Höhe der pauschalen Basisförderung ergibt sich aus der Größe und der Art der Wärmepumpenanlage. Eine Mindestförderung in Höhe von 1.300 Euro wird für Luft-Wasser Wärmepumpen gewährt. Leistungsgeregelte und monovalente Wärmepumpen sind mit mindestens 1.500 Euro dabei. Mit bis zu mindestens 4.500 Euro werden elektrisch betriebene Wasser-Wasser Wärmepumpen, Sole-Wasser Wärmepumpen, Adsorption Wärmepumpen und gasbetriebene Wärmepumpen unterstützt.

Auch die Möglichkeit einer zusätzlichen Förderung zur pauschalen Förderung für Wasser-Wasser Wärmepumpen, Sole-Wasser Wärmepumpen sowie gasbetriebene Luft-Wasser Wärmepumpen ist auch noch gegeben. Sie staffelt sich nach der Leistung der jeweiligen Anlage und richtet sich nach dem Nennwärmeleistungsanteil. Der sich ergebende Wert wird je nach Anlagengröße mit 100 Euro oder 120 Euro multipliziert.

Neben der Basisförderung stellt die BAFA ein spezielles Bonuspgrogramm, einen Kombinationsbonus von 500 Euro, zur Verfügung. Dieser kommt zur Auszahlung, wenn neben der Wärmepumpe auch noch Solarkollektoren verwendet werden oder für die Anlage ein neuer Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von mindestens 30 Litern pro Kilowatt angeschafft wird.

Wird durch die Wärmepumpe der Wert, welcher in der Energiesparverordnung vorgegeben ist, um mindestens 30 Prozent unterschritten, wird von der BAFA ein Effizienzbonus, der 0,5-mal Basisförderung beträgt, gewährleistet.

Die beiden Boni, Kombinations- und Effizientbonus, lassen sich kombinieren. Sie werden zum Basisförderbetrag gewährt, allerdings muss die Wärmepumpe in ein bestehendes Heizsystem und nicht in Neubauten eingebracht werden. Neubauten erhalten für Wärmepumpentechnik keine Förderung. Dies ist nur möglich, wenn die Wärmepumpe für den Neubau eine Leistung von mehr als 100 Kilowatt aufweist.

 

Förderung durch die KfW-Bank

Die KfW-Bank bietet Förderprogramme an, in denen auch Wärmepumpen in Neubauten je nach Anlass gefördert werden. Hier ist das Kreditprogramm für energiesparendes Bauen zu nennen. Auch zinsgünstige Kredite werden durch die KfW-Bank für die Modernisierung und Sanierung von Altbauten zur Verfügung gestellt. Zu dem besteht die Möglichkeit, je nach Art und Umfang des Vorhabens einen zusätzlichen Zuschuss zu beantragen.

 

Förderung durch Energielieferanten

Neben den staatlichen Förderungen und Förderungen durch die KfW-Bank bieten diverse Energieunternehmen den Betreibern spezielle Stromtarife für Wärmepumpen an. Auch der Einbau einer Wärmepumpenanlage wird durch entsprechende Angebote seitens der Energielieferanten beworben.

 

Hersteller von Wärmepumpen

Hersteller von Wärmepumpen gibt es in einer Vielzahl auf dem Markt. Da ist es nicht immer einfach, den besten zu sondieren. Da die Herstellerfirmen sich in den meisten Fällen auf die Herstellung bestimmter Wärmepumpen und nicht auf das gesamte Sortiment spezialisiert haben, ist der optimale Hersteller in Verbindung mit einem guten Installationsfachbetrieb zu finden. Von Allround-Wärmepumpenhersteller ist abzuraten. Bei der Auswahl des Herstellers sind nachfolgende Kriterien zu berücksichtigen:

• spezialisierte Wärmepumpenhersteller, da hier das nötige Know-how,

• Qualität,

• Erfahrung,

• eine gute Serviceleistung (Beratung, Installation, Problembehebung).

Welche Hersteller, welche Wärmepumpentypen produzieren, ist in der nachfolgenden Tabelle erkennbar.

Hersteller Wärmepumpentyp Entspricht Förderricht-linien BAFA Firmeninformation
Sole-Wasser Wasser-Wasser Luft-Luft Luft-Wasser
Junkers x x x x ja 1932 Übernahme Junkers Gasgerätewerk durch Bosch, erste Junkers Wasser-Wasser-Wärmepumpe 1975, im Jahr 1995 Umbenennung Junkers-Geschäftsbereich in Bosch Thermotechnik
Bosch x x x ja Bosch Thermotechnik vereint große internationale und nationale Thermotechnik-Marken, auch Buderus und Junkers
Buderus x x x x ja Übernahme der Buderus AG von der Robert Bosch GmbH im Jahre 2003
Viessmann x x x ja Viessmann wurde 1932 gegründet und ist international führender Hersteller von umweltfreundlichen Anlagen, wie Wärmepumpen.
Vaillant x x x ja Vaillant wurde 1874 gegründet und ist heute noch ein Familienunternehmen. Weltweiter Anbieter für innovative Lösungen für Raumwärme, Warmwasser und Kühlung.
Ochsner x x x x ja Ein österreichisches Familienunternehmen, das seit über 30 Jahren Wärmepumpen fertigt. Einer der ersten Wärmepumpenhersteller Europas.
Stiebel Eltron x x x x ja Wurde 1924 gegründet und produziert seit 1974 Wärmepumpen. Verfügt über ein großes Know-how.
Dimpex x x x ja Gegründet 1896 in Kulmbach, gehört seit 1990 der irischen Glen Dimplex Group als Firma Glen Dimplex Deutschland GmbH an. Die Produktpalette lässt die Kombinierbarkeit der Wärmepumpen mit diversen Produkten zu.

 

Vergleich der Kosten von Wärmepumpen zu verschiedenen Heizsystemen

Grundsätzlich sind die Kosten für ein neues Heizsystem von der zu beheizenden Fläche sowie dem Sanierungsgrad des Hauses abhängig. Bei einem Haus von 100 bis 200 Quadratmetern stellen sich in etwa die Kosten, wie in der Tabelle aufgeführt, dar:

Heizungsart Anschaffungskosten incl. Montage u. Vorarbeiten Brennstoffkosten Service- und Wartungskosten
Gasheizung
  1. 000 bis 8.000 Euro
6,6 Cent / kWh 160 bis 220 Euro
Ölheizung
  1. 000 Euro
5,3 Cent / kWh 160 bis 220 Euro
Pelletheizung
  1. 000 bis 20.000 Euro
4,6 Cent / kWh 220 bis 280 Euro
Wärmepumpen
  1. 000 bis 18.000 Euro
20 Cent / kWh 100 bis 160 Euro
Solaranlage
  1. 000 bis 12.000 Euro
110 bis 160 Euro

Wie zu erkennen ist, liegen die Anschaffungskosten bei den Gas- und Ölheizungen unter denen der anderen Anlagen, was für diese Heizungsanlagen spricht. Hinzu kommt noch die kaum zu überbietende, effiziente Arbeitsweise der Brennwertgeräte. Es werden bis zu 30 Prozent CO2 eingespart.

Der Einsatz einer Fotovoltaikanlage ist für Ein- und Zweifamilienhäuser eine Option, da der selbst erzeugte Strom im eigenen Haushalt verbraucht wird. Da der Haushaltsstrompreis aus dem öffentlichen Netz bei circa 26 Cent liegt, stellt sich der selbst eingespeiste Strom mit 10 bis 14 Cent pro kWh eine deutliche Ersparnis dar.

Wärmepumpen und Pelletheizungen sind besonders für Vielheizer geeignet. Die Pelletheizung liegt in der Anschaffung im oberen Preissegment, punktet aber mit ihren niedrigen Brennstoffkosten.

Der Einsatz von Wärmepumpen lohnt sich in gut gedämmten Gebäuden bei einer Jahresarbeitszahl von mindestens 4. Man spart circa 50 Prozent der Energiekosten ein. Ein wesentlicher Vorteil der Wärmepumpenheizung ist die Tatsache, dass kein Brennstoff benötigt wird. Es fallen keine Rohstoffpreise an. Die Investitionskosten für eine effiziente Wärmepumpenanlage amortisieren sich innerhalb von zehn Jahren.

Alles in allem kann eingeschätzt werden, dass die Wärmepumpenheizanlagen zu den umweltfreundlichsten und effizient arbeitenden Heizungsanlagen gehören.

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